In einer Welt, die von Informationen geradezu überflutet wird, suchen wir ständig nach Wegen, um Wissen besser aufzunehmen, zu verarbeiten und an andere weiterzugeben. Die Lösung liegt oft direkt vor unseren Augen – im wahrsten Sinne des Wortes: Visualisierung! Doch wie gelingt es, komplexe Sachverhalte in einfache Bilder zu übersetzen, die im Gedächtnis bleiben? Dieses Buch nimmt sich genau dieser Herausforderung an und macht Mut, selbst zum Stift zu greifen.
Ich habe das Buch zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen und durfte mir selbst ein Bild machen. Warum hat mich das Buch interessiert? Ich bin nicht der große Zeichner, nutze aber für Präsentationen alle Arten von Visualisierung, die eben nicht nur per Stift & Papier entsteht. Insofern war ich gespannt, was ich vor dem Hintergrund von diesem Buch lernen kann. Vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht! Und: es geht mehr als um Zeichnen, es geht eben um Visualisieren.
Der Autor, ein erfahrener Visualisierungsprofi, nimmt einem förmlich die Angst vor dem leeren Blatt. Statt mit komplizierten Zeichenübungen zu beginnen, steht von Anfang an die Freude am Ausprobieren im Vordergrund. Schritt für Schritt führt er den Leser an die Grundlagen des Sketchnotings heran – von einfachen Symbolen über Figuren bis hin zu ganzen Storyboards.
Vor allem: wer an eine reine “Zeichenschule” denkt, wird überrascht sein, dass auch grundsetzliche Themen wie Gliederung, Strukturierung, Storytelling wirklich gut auf den Punkt gebracht werden. Das Buch zeigt eben nicht nur, wie man zeichnet, sondern vor allem, was man zeichnen kann, um Ideen und Informationen klar und einprägsam darzustellen.
Besonders spannend finde ich deswegen gerade die Kapitel zum visuellen Storytelling. Hier wird deutlich: Sketchnotes sind mehr als nur hübsche Bildchen. Es geht darum, Geschichten zu erzählen, die im Kopf des Betrachters weiterleben. Der Autor gibt wertvolle Tipps, wie man mit einfachen Mitteln Emotionen weckt, Spannung aufbaut und komplexe Sachverhalte in kleinen visuellen Geschichten verpackt. Dabei bekommt der Leser genug Raum, um seinen eigenen Stil zu entwickeln.
Natürlich macht auch das “Workboo Sketchnoting” niemanden über Nacht zum Visualisierungs-Profi. Es ist eher ein kreativer Trainings-Parcours, der zum Experimentieren einlädt – und der einem eine Menge allgemeiner Tipps mit auf dem Weg gibt, auch wenn man nicht ans Zeichnen denkt, sondern allgemein eine gute Präsentation erstellen will. Ein Buch, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern inspiriert und Lust macht, die (Präsentations)Welt mit neuen Augen zu sehen – und zu zeichnen!